Wenn der Himmel tanzt – das erste Nordlicht-Erlebnis

Wenn der Himmel tanzt – das erste Nordlicht-Erlebnis
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Es war ein Moment, der sich unverhofft in die Seele schlich: Dunkler Himmel, schwedische Weite – und plötzlich dieses sanfte Leuchten am Firmament. Wir waren eigentlich nur zum Duschen und für einen kurzen Abstecher ins Outlet auf einem Campingplatz an der Ostsee. Doch dann meldete sich unsere Aurora-App – und weckte etwas, das lange verschollen schien: das Staunen.

Nordlichter über Schweden

Die Nacht lag still über uns, als ich das Staunen zunächst mit meinem iPhone festhalten wollte. Ein kurzer Versuch – aber eigentlich viel zu flüchtig, um der Schönheit gerecht zu werden. Auch wenn es nur ein zarter Vorgeschmack war, spürte ich: Hier schlägt ein Herz im Himmel.

Nordlichter in Schweden mit dem iPhone 13 fotografiert

Wusstest Du übrigens, dass es dieses Naturphänomen sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel zu bestaunen gibt? Im Norden nennt man es Aurora borealis und im Süden Aurora australis.

Am nächsten Abend – vorbereitet, mit Kamera und Stativen ausgerüstet – war ich aufgeregter als je zuvor. Wenige Handgriffe, und dann geschah es: Das Licht nahm Form an. Zart und doch weltenbewegend tanzten die Polarlichter durchs Dunkel. Jede Bewegung war wie Pinselstrich auf einer schwerelosen Leinwand. Ein Moment, in dem die Welt stillzustehen schien, und ich war Zeuge eines flüsternden Spektakels, das alles an Magie in sich barg, was man sich ersehnen kann.

Kein technisches Feintuning, kein übertriebener Anspruch. Nur die stille Verbindung zwischen Mensch, Kamera und Himmelslicht. Und am Ende war da dieses Glück – leise, tief und unvergesslich. Ein Augenblick, der im Herzen nachklingt, wenn sich Nordlicht und Seele begegnen.

Manchmal sind es nicht die geplanten Reisen oder die sorgfältig vorbereiteten Fototouren, die uns die tiefsten Eindrücke schenken. Es sind diese leisen Überraschungen, wenn das Licht plötzlich eine Geschichte erzählt, die wir nicht erwartet haben. Die Polarlichter erinnerten mich daran, wie wichtig es ist, offen zu bleiben – für das Unvorhersehbare, das Flüchtige, das Unwiederholbare. Und dass es nicht nur die Bilder sind, die bleiben, sondern das Gefühl, für einen kurzen Augenblick Teil von etwas Größerem zu sein.

Einstellungen & Tipps für das Fotografieren von Polarlichtern

  • Polarlichter sind ab Mitte / Ende August bis etwa Mitte / Ende März z.B. im nördlichen Skandinavien zu sehen
  • Es gibt Apps für Android und iOS, die Dir Bescheid geben, wenn die Chance auf Polarlichter in Deiner Nähe hoch ist. Außerdem zeigen die meisten dieser Apps auch eine Art Vorschau für die nächsten Tage an
  • Der Himmel sollte möglichst klar sein
  • Der Blick Richtung Norden bzw. Nord-Osten sollte frei sein
  • Achte darauf, dass Du möglichst weit weg von großen Städten oder künstlichen Lichtquellen bist
  • Am besten verwendest Du ein Weitwinkelobjektiv bzw. das weitwinkeligste das Du hast
  • Ein Stativ lohnt sich auf jeden Fall (Achtung: Falls vorhanden solltest Du bei Verwendung eines Stativs den Bildstabilisator in Deinem Objektiv bzw. Deiner Kamera deaktivieren)
  • Um Bildrauschen zu vermeiden oder es möglichst gering zu halten, solltest Du mit einem niedrigen ISO-Wert fotografieren
  • Die Belichtungszeit, den Fokus und die Blende solltest Du ebenfalls manuell einstellen
  • Belichtungszeiten zwischen 1 und 30 Sekunden bieten sich, je nach Intensität der Nordlichter und eingestellter ISO-Empfindlichkeit am besten an um Nordlichter zu fotografieren und dabei „Sternenstreifen“ zu vermeiden
  • Wenn Deine Kamera eine Lupenfunktion hat, kannst Du diese nutzen um den Fokus richtig einzustellen
  • Hat Deine Kamera diese Funktion nicht, kannst Du den Fokus auch einfach kurz vor unendlich einstellen
  • Um die Belichtungszeiten kurz und den ISO-Wert niedrig zu halten, solltest Du die Blende Deines Objektivs möglichst weit öffnen (kleine Blendenzahl)
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