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Fotografie auf Reisen – Meine Tipps für schöne Erinnerungsfotos

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Reisen und Fotografieren – das gehört für mich einfach zusammen. Egal, ob ich die frische Meeresbrise am Strand genieße, durch enge Gassen schlendere oder (hoffentlich nicht ganz so steile) Berge erklimme, ich habe eigentlich immer eine Kamera dabei.

Wenn Du meinen Blog schon eine weile verfolgst, dann weißt Du vielleicht, dass ich (zusammen mit meiner Frau Cathi) eine ganze Zeit lang in einem selbst ausgebauten Wohnmobil durch verschiedene Länder in Europa gereist bin.

Als leidenschaftlicher Hobbyfotograf habe ich während dieser Zeit (natürlich auch auf meinen Reisen davor und danach) nicht nur etliche Male mit offenem Mund bestaunt wie schön unser Kontinent ist, sondern auch die Auslöser-Verschleißgrenze meiner Kameras ausgereizt.

Sowohl Landschaften als auch Städte und Menschen landeten dabei auf meinen Speicherkarten.

Durch das häufige Fotografieren an unterschiedlichen Orten und in verschiedenen Situationen, habe ich einiges lernen und viele Erfahrungen sammeln dürfen.

Genau dieses Wissen möchte ich nun in diesem Beitrag mit Dir teilen.

Wie funktioniert eigentlich meine Kamera?

Sony SEL-18135

Ich dachte eigentlich immer, dass ich mich recht gut mit der Fotografie auskenne. Aber zu wissen wie sich Blende, Verschlusszeit, Brennweite, ISO und co. wechselseitig beeinflussen, sagt noch lange nichts darüber aus, ob man seine Kamera auch im entscheidenden Moment spontan und schnell richtig einstellen kann.

Das habe ich auf die harte Tour lernen müssen, als ich anfing mich mit der Street Photography zu beschäftigen. Um den richtigen Moment zu erwischen muss hier oftmals alles sehr zügig gehen, ohne dabei zu viel Aufmerksamkeit zu erwecken. Ansonsten ist der unverfälschte Augenblick nämlich schneller vorbei, als die Kamera auslösen kann.

Wenn Du Deine Kamera nervös nach oben reißt, dann wild an den Knöpfen drehst, während Du immer wieder neue Fotos machst und anschließend auf das Display starrst, kannst Du Dir der Blicke sämtlicher Passanten um Dich herum sicher sein.

Aus meiner Erfahrung macht es also durchaus Sinn sich nicht erst dann mit den Funktionen Deiner Kamera zu befassen, wenn Du spontan ein Bild machen möchtest, sondern schon vorher.

Spiel‘ einfach mal ein wenig mit Deiner Kamera herum und probiere alles in Ruhe aus. Je besser Du Dein Equipment beherrschst, desto schneller kannst Du im entscheidenden Moment reagieren.

Ein guter Tipp: Meiner Meinung nach muss nicht immer alles manuell eingestellt werden. Ich fotografiere in Städten z.B. gerne mit der Blenden- oder Zeitautomatik und einer automatischen ISO-Steuerung. Damit nimmt mir meine Kamera schon Einiges an Arbeit ab und ich habe mehr kostbare Zeit, die ich meinen Motiven widmen kann.

Falls Du vor Deiner Reise aber keine Zeit zum Üben oder Ausprobieren haben solltest, gibt es für den Fall der Fälle ja zum Glück auch noch den Automatikmodus. Der sollte dann allerdings auch aktiviert sein, wenn Du ihn gebrauchen könntest 😉

Wenn Du Dich darauf einstellst, ist jedes Licht Dein bester Freund

Wenn Du Barney Stinson kennst, dann ggfs. nur Dein zweitbester 😉

Unabhängig davon entstehen die besten Fotos bei gutem Licht… aber… was ist eigentlich gutes Licht?

Oft ist zu lesen, dass das Licht am frühen Morgen, nach dem Sonnenaufgang bzw. kurz vor dem Sonnenuntergang am Abend (auch „Goldene Stunde“ genannt) das beste Licht sei. Oder das Licht kurz vor Sonnenaufgang bzw. nach Sonnenuntergang, also die „Blaue Stunde“.

Zu dieser Zeit ist das Licht auch tatsächlich sehr schön, besonders für die Landschaftsfotografie. Aber es wäre doch schade das Fotografieren (an der frischen Luft) nur auf diese Tageszeiten zu beschränken, oder?

Es kommt natürlich auch darauf an was Du fotografieren möchtest bzw. mit welcher Vorstellung Du das Haus verlässt. Aber auch das „harte“ Licht zur Mittagszeit kann durchaus schöne Effekte auf Deine Fotos haben. Und sogar Nachts kannst Du tolle Aufnahmen machen, z.B. von beleuchteten Innenstädten, Lichtspuren bei Langzeitbelichtungen oder Astrofotografie.

Die Doppelbrücke im Taubertal und Blick auf das mittelalterliche Rothenburg

Für mich gibt es eigentlich kein schlechtes Licht. Man muss sich manchmal ggfs. nur eben in der Motivwahl anpassen. Ein verhangener Regentag mit einem Himmel voller grauer Wolken kann in Kombination mit dem richtigen Motiv, z.B. einer Waldkulisse in den Bergen, auch sehr stimmungsvoll rüber kommen.

Wenn Du Dich auf verschiedene Lichtverhältnisse einstellst, kannst Du im Prinzip zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter beeindruckende Bilder einfangen.

Geschichten und Motive

Es gibt die Auffassung, dass jedes Foto eine Geschichte erzählen muss – aber… muss es das wirklich? Ich finde es eigentlich auch mal ganz angenehm, beides voneinander zu trennen.

Ich liebe es z.B., klassische „Postkartenmotive“ zu fotografieren: also schöne Sonnenuntergänge, beeindruckende Landschaften und / oder malerische Städte. Diese Bilder sind einfach schön anzusehen – ohne zwangsläufig eine tiefere Geschichte zu erzählen. Und das ist aus meiner Sicht auch völlig in Ordnung. Fotos können auch einfach für sich wirken.

Atemberaubender Sonnenuntergang über den Dächern Roms

Aber weil wir Menschen Geschichten lieben, reizt es mich natürlich auch immer wieder, solche Elemente in meine Fotografie einzubauen. Manchmal in Form einer Serie (also mit mehreren zusammenhängen Bildern), manchmal mit “nur” einem einzelnen Bild – und manchmal gelingt es mir auch gar nicht. Aber das ist O.K.. Nicht jedes Foto muss perfekt sein, und manchmal entdeckt man die Geschichte auch erst im Nachhinein.

Ich fotografiere einfach, worauf ich Lust habe. Mal ist es eben ein Sonnenuntergang, der im Prinzip nur erzählt, dass ein Tag zu Ende geht, und mal stelle ich mich bewusst der Herausforderung, eine visuelle Geschichte zu erzählen. Diese Balance hält mich entspannt und nimmt den Druck, immer einem bestimmten Ziel hinterherjagen zu müssen.

Fotografie soll ja schließlich Spaß machen – und manchmal ist ein schönes Bild einfach ein schönes Bild.

Perspektiven, Blickwinkel und das Spiel mit der Unschärfe

Mir ist aufgefallen, dass meine Bilder hin und wieder interessanter wirken, wenn ich nicht immer nur aus dem Stand bzw. den gewohnten Perspektiven fotografiere.

Klar, oft funktioniert die klassische Ansicht super – aber manchmal lohnt es sich eben auch, ein bisschen zu experimentieren.

Ich versuche daher, öfter mal aus der Frosch-Perspektive (also von einer tiefen Position aus) oder von oben zu fotografieren oder auch mal Spiegelungen in Wasserflächen zu nutzen.

Markusturm

Und ich erwische mich auch immer wieder dabei nach natürlichen Rahmen, wie z.B. Ästen, Torbögen, Fenstern oder ähnlichem, Ausschau zu halten.

Und, wie Du wahrscheinlich auch, spiele ich gerne mit gezielter Schärfe bzw. Unschärfe um bestimmte Bildbereiche zu betonen oder einfach nur um ein schönes Bokeh bewundern zu können 😉

Es macht mir einfach Spaß zu experimentieren. Nicht selten sage ich mir im Nachhinein dann zwar: “Was habe ich mir denn dabei gedacht???” – Aber mindestens genauso oft denke ich mir auch: “Wow, das sieht ja cool aus”.

Es kann sich also durchaus lohnen auch mal “etwas Anderes” zu versuchen.

Weniger ist mehr

Eigentlich gehört dieser Punkt thematisch eher unter den Abschnitt: Wie funktioniert eigentlich meine Kamera? – Ich wollte aber erst mal ein wenig über das Fotografieren an sich sprechen, bevor ich wieder zum Thema Ausrüstung komme.

Bei meinen ersten Touren und Reisen hatte ich immer meine gesamte Foto-Ausrüstung bei mir. Die war damals zum Glück noch nicht so umfangreich wie heute, sonst wäre ich wahrscheinlich inzwischen als “Mensch, der wie ein umgedrehtes U aussieht” berühmt.

Im Laufe der Zeit habe ich dann aber festgestellt, dass ich gar nicht immer alles mitschleppen muss, da ich z.B. eh nur ein bis maximal zwei Objektive nutze und nicht fünf. Und mein Blitz-Setup brauche ich auch nur in bestimmten Situationen… Na ja, und so weiter 😉

Inzwischen lege ich immer vorher fest, welche Linse(n) bzw. welche zusätzliche Ausrüstung ich mitnehme. Meist ist das ein Zoom-Objektiv, wie z.B. das Sony 20-70mm oder das Sigma 28-70mm, eine 35mm Festbrennweite und optional ein Funk-Fernauslöser, Filter und ein Stativ. Dazu kommen dann noch zwei Ersatz-Akkus und eine zusätzliche Speicherkarte.

Damit bin ich für die meisten Situationen, in denen ich für gewöhnlich fotografiere, gut aufgestellt.

Mein Rücken und meine Beine können dieses Vorgehen auf jeden Fall empfehlen 😉

Wie machst Du das? Nimmst Du auch nur bestimmtes Equipment mit, oder wie ich früher immer alles was in den Rucksack passt?

Den Moment genießen – nicht nur durch die Linse!

Ich kenne das nur zu gut: Da ist gerade ein ganz besonderer Moment, die Szenerie und die Lichtstimmung ändern sich im Sekundentakt, während Kamera und Speicherkarte heiß laufen und der Auslöser unter der Kraft meines trainierten Auslöse-Fingers um Gnade winselt…

Und dann ist der Moment plötzlich vorbei. Ich habe zwar tolle Bilder, aber so richtig so richtig im Geschehen war ich gedanklich nicht. Ich habe die Situation quasi nur den Sucher bzw. das Display begleitet als sie wirklich zu erleben.

Deshalb versuche ich bewusst, zwischendurch die Kamera beiseitezulegen oder auch gar nicht erst mitzunehmen, auch wenn es mir schwer fällt, und einfach nur zu genießen.

Es ist doch schöner sich an einen traumhaften Sonnenuntergang zu erinnern, den man Arm in Arm mit seinem oder seiner Liebsten genossen hat, als sich später darüber zu ärgern, dass einem schöne Fotos wichtiger waren als die gemeinsame Zeit.

Oft reichen ein, zwei Bilder (oder eben auch mal keins) völlig aus – denn der Rest passiert im Kopf (und im Herzen).

Am Ende sind es nicht nur die Fotos, die eine Reise unvergesslich machen, sondern auch die echten Erinnerungen, die man dabei sammelt.

Ach ja, ich denke das war ein gutes Schlusswort 🙂
Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Tipps helfen bzw. Dich vielleicht auch wenig inspirieren.

Wenn Du Fragen oder Anmerkungen hast, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Berichte dort auch gerne von Deinen Erfahrungen, die Du auf Reisen gemacht hast.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Fotografieren, immer “gutes” Licht und viele tolle Momente!

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