Eignet sich die Canon G7X Mark II als Zweitkamera für die Street Photography?
In den letzten Monaten kam es leider viel zu oft vor, dass ich meine Kamera nicht dabei hatte, wenn mir eine interessante Situation oder ein schönes Motiv über den Weg liefen.
Also begab ich mich auf die lange und beschwerliche Suche nach einer kleinen und kompakten Zweitkamera, die eine gute Bildqualität liefert, viele Einstellungsmöglichkeiten bietet und trotzdem noch bequem in die Hosentasche passt.
Ach ja, bezahlbar sollte das gute Stück natürlich auch noch sein.
Nach einer Weile fiel meine Wahl auf die Canon Powershot G7X Mark II*.
In diesem Beitrag erzähle ich Dir, wie ich auf die Kamera gekommen bin und ob sie sich meiner Ansicht nach als Zweitkamera für die Street Photography eignet.
Zusammenfassung (Achtung Spoiler): Der Kauf der Canon G7X Mark II* hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Sie passt super in meine Jacken- und Hosentaschen, ist leicht zu bedienen und liefert Fotos in einer guten Qualität ab.
Wie ich auf die Canon G7X Mark II gekommen bin
Vorab: Ich liebe meine Sony Alpha 6300… also jetzt nicht im objektophilen Sinne, sondern einfach damit zu fotografieren. Ich komme super mit der Kamera zurecht und bin mit den Ergebnissen immer sehr zufrieden. Aber leider kann ich sie nicht immer dabei haben. Die a6300 zählt zwar nicht unbedingt zu den größten Kameras, aber sie ist dennoch zu „klobig“ um sie in die Hosentasche stecken bzw. immer dabei haben zu können.
Und das in Kombination mit meiner neuen Leidenschaft für die Street Photography ergab in den vergangenen Monaten leider immer öfter Situationen, in denen mir interessante Alltagsmomente und schöne Motive durch die Lappen gingen.
Ich hätte natürlich auf mein Smartphone zurückgreifen können, bzw. habe es auch getan, aber so richtig gefallen haben mir die Ergebnisse dann irgendwie nie. Komisch, wenn ich Landschaften damit fotografiert habe, war alles O.K., aber in der Street Photography scheint das gute Stück (für mein Empfinden) wohl an seine Grenzen zu stoßen.
Was mir fehlte war eine kompakte Zweitkamera, die ich in der Jacken- oder Hosentasche transportieren und die somit im Falle eines Falles immer zur Stelle ist.
Also nahm ich mein Hosentaschen-Maß (ich trage oft und gerne Wanderhosen von Fjällräven, die zum Glück relativ große Exemplare dieser Gattung besitzen) und schaute welche Kameras dort hinein passen würden.
Da es inzwischen eine erfreuliche große Auswahl an sogenannten „Edelkompaktkameras“ gibt, dachte ich dort sicher schnell ein Modell zu finden, welches (für meine Einsatzzwecke) qualitativ recht nah an die a6300 heran kommen würde…
Bevor ich Geld über den Ladentisch schieben wollte, musste die neue Kamera aber ein paar Kriterien erfüllen:
- Große Blendenöffnung (f1.8 – f2.8)
- Sensor mit mindestens 1″ Größe
- Gute Low-Light Eigenschaften, denn die Straße lebt auch nach Sonnenuntergang 😉
- Manuelle Einstellungsmöglichkeiten für Blende, Verschlusszeit, Fokus, ISO und Co.
- Schneller Autofokus
- ca. 20 Megapixel – Um die Fotos bei Bedarf auch mal größer ausdrucken zu können
- Ein Zoom-Objektiv mit mindestens 24-70mm „Kleinbild-Brennweite“
- Kostenpunkt um die 600€
- Im Ausland bzw. Spanien oder Portugal kaufbar
Den letzten Punkt erst mal außer Acht gelassen, fiel meine Wahl nach ein paar Tagen Online-Recherche auf die Canon G7X Mark II.
Besonders die Qualität der Fotos (auch bei nicht ganz optimalen Lichtverhätlnissen), der interne Stabilisator und der Touch Autofokus, sprachen mich an. Und sie passte auch mit allen anderen Werten perfekt in mein Beuteschema.
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- 20 Megapixel 1-Zoll CMOS-Sensor
- Lens-Shift (optisch), 5-Achsen-Bildstabilisator
- 4,2x Zoom: 24 bis 100mm(KB-äquivalent)
- f1,8 bis f11 (Weitwinkel)
- f2,8 bis f11 (Tele)
- Kontrast-Autofokus mit 31 Messfeldern, Gesichtserkennung + Touch Autofokus
- uvm...
Technische Daten der Canon G7X Mark II
Modell | Canon PowerShot G7X Mark II |
Sensor | CMOS-Sensor 1″ 13,2 x 8,8mm (Cropfaktor 2,7) 20,1 Megapixel (effektiv) |
Bildprozessor | DIGIC7 |
Bildstabilisator | Lens-Shift (optisch), 5-Achsen |
Max. Fotoauflösung | 5.472 x 3.648 (3:2) |
Bildformate | JPG, RAW |
Farbtiefe | 24 Bit (8 Bit pro Farbkanal) |
Max. Videoauflösung | 1.920 x 1.080 (16:9) – max. 29min 59sek |
Videoformat | MP4 (H.264) |
Brennweite & Zoom | 24 bis 100mm (KB-äquivalent) 8,8 bis 36,8mm (physikalisch) 4,2-fach Zoom Digitalzoom 4-fach |
Schärfebereich | 5cm bis unendlich (Weitwinkel) 40cm bis unendlich (Tele) |
Blenden | f1,8 bis f11 (Weitwinkel) f2,8 bis f11 (Tele) |
ND-Filter | 3,0 EV-Stufen |
Autofokus | Kontrast-Autofokus mit 31 Messfeldern, Gesichtserkennung, Touch Autofokus |
Autofokus-Funktionen | Einzel-AF, kontinuierlicher AF, Flächen-AF, Verfolgungs-AF, Manueller Fokus, AFL, AF-Hilfslicht, Fokus-Peaking, Fokuslupe (10-fach) |
Display | 3,0″ (7,5 cm) TFT LCD Monitor (1.040.000 Bildpunkte), Touchscreen, entspiegelt, einstellbare Helligkeit |
Betrachtungswinkel | 170° |
Kippbar | Ja, 180° nach oben / 45° nach unten |
Gitter einblendbar | Ja |
Belichtungsmessung | Mittenbetonte Integralmessung, Matrix / Mehrfeld-Messung, Spotmessung, AF-AE-Kopplung |
Verschlusszeiten | 1/2.000 bis 1s (Automatik) 1/2.000 bis 30s (Manuell) Bulb bis maximal 30s |
Belichtungssteuerung | Vollautomatisch, Programmautomatik, Blendenautomatik, Zeitautomatik, Manuell, Motivautomatik |
Belichtungsreihen | Max. 3 Aufnahmen, Schrittweite von 1/3 bis 2 EV, HDR-Funktion |
Belichtungskorrektur | -3,0 bis +3,0 EV |
Lichtempfindlichkeit | ISO 125 bis ISO 12.800 |
Weißabgleich | Automatik, Wolken, Sonne, Feinabstimmung, Schatten, Blitzlicht, Unterwasser, Leuchtstofflampe, Glühlampenlicht, Manuell (2.500 bis 10.000 K) |
Farbraum | sRGB |
Serienbildfunktion | JPG: Max. 8 Bilder/s und max. 30 Fotos bei höchster Auflösung RAW: Max. 8 Bilder/s und max. 19 RAW-Aufnahmen Mit AF 5,4 Bilder/s maximal 46 Bilder in JPG |
Selbstauslöser | 2s oder 10s |
Blitz | Eingebaut (aufklappbar) |
Blitzreichweite | 50cm bis 7m bei Weitwinkel 40cm bis 4m bei Tele |
Blitzsynchronzeit | 1/2.000s |
Blitzfunktionen | Automatik, Aufhellblitz, Blitz ein, Blitz aus, Highspeed Synchronisation, Langzeitsynchronisation, Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang, manuelle Blitzleistung (3 Stufen), Rote-Augen-Reduktion, Blitzbelichtungskorrektur von -2,0 EV bis +2,0 EV |
Speicher | SD Karte (SDHC, SDXC, UHS I) |
GPS-Funktion | Extern per Smartphone |
Mikrofon | Stereo |
Externer Mikrofonanschluss | Nein |
Akku | Canon NB-13L (ca. 265 Bilder) |
Besonderheiten | Elektronische Wasserwage, Orientierungssensor, Live View, Benutzerprofil |
USB-Anschluss | USB 2.0 High Speed (Micro-USB) |
Drahtlos | NFC, WLAN Typ: b, g, Wi-Fi 4 (n) |
Videoausgang | HDMI-Ausgang Micro (Typ D) |
Stativgewinde | 1/4″ |
Gewicht | 315g |
Abmessungen BxHxT | 103 x 60 x 40mm |
Alternativen für die Canon G7X Mark II
Also hatte ich eine Wahl getroffen. Für den Fall, dass das Objekt meiner Begierde aber nicht mehr vorrätig sein sollte (ich hatte da wohl schon so eine Vorahnung), suchte ich mir auch noch zwei Alternativen aus:
Von den Testergebnissen her lagen diese beiden Kameras und die Canon G7X Mark II im Durchschnitt ziemlich gleich auf. Von den Testbildern bei hohen ISO Werten her, war Letztere aber nach wie vor mein Favorit.
Produktauswahl im Ausland
Nach all dem Vergleichen von Testergebnissen, Beispiel-Bildern und Durchsuchten von YouTube Videos zu allen drei Kameras, hatte ich meine Rechnung leider ohne die Produktauswahl in Spanien und Portugal gemacht. Hier hielt ich mich nämlich zum Zeitpunkt des Kaufes auf.
Es gibt dort zwar viele Elektronikfachmärkte, wie z.B. Media Markt, fnac oder Worten, aber das Ding mit der Online-Verfügbarkeitsprüfung schienen sie dort nicht so richtig… auf dem Schirm zu haben. Bei Worten und fnac fand ich z.B. gar keine Möglichkeit irgendwelche Offline-Verfügbarkeiten zu prüfen und bei Media Markt wurden die Kameras als „In Stadt XY auf Lager“ angezeigt, ohne dass es die Kameras dort auch tatsächlich gab.
Um es kurz zu machen: Meine Frau und ich rissen unzählige Kilometer um „mal zu schauen“, ob es die Kameras nicht vielleicht „hier oder dort“ gäbe.
Die letzte Anlaufstelle war Colorphoto in Porto – Ich hatte eigentlich schon gar nicht mehr damit gerechnet, aber da stand sie im Regal. Die LETZTE Canon G7X Mark II… Ich rieb mir die Augen, bis sie ganz trocken waren, aber die Kamera war tatsächlich da.
Also machte ich kurzen Prozess, warf mein Geld auf den Tresen und verlies das Geschäft ENDLICH MIT DER KAMERA!!!
Nun musste sie sich „nur noch“ als würdig für den ganzen Aufwand beweisen. Und dazu komme ich jetzt 😉
Eignet sich die Canon G7X Mark II für die Street Photography?
Ich kann natürlich nicht für alle „da draußen“ sprechen, aber für mich kann ich diese Frage mit einem ganz klaren Ja beantworten.
Leider gehört zum Lieferumfang der Canon G7X Mark II nur ein Quick Start Guide und keine richtige Bedienungsanleitung, daher hat das Zurechtfinden im Menü und das Aufstöbern einzelner Einstellungen etwas gedauert.
Nachdem das aber erst mal abgehakt war, konnte ich endlich ein paar Aufnahmen machen.
Meine ersten Streetfotos mit der Canon G7X Mark II
Noch ein kurzer Hinweis, bevor ich zu den Bildern komme: Ich fotografiere sowohl mit der Sony Alpha 6300 als auch mit der Canon G7X Mark II in RAW und bearbeite die Fotos anschließend in Lightroom. Dort schärfe ich die Bilder nach, spiele etwas an den Reglern um ggfs. vorhandenes Rauschen (z.B. bei ISO 6.400) zu minimieren und lege einen Farbfilter über die Bilder. Die Fotos, die Du hier siehst sind also nicht „out of cam“.
Leider war der Akku nicht ganz voll geladen (was ja bei neuen Geräten nicht ungewöhnlich ist), so dass ich am ersten Tag noch nicht soooo viele Fotos machen konnte. Ein paar Tage später konnte ich die Kamera in der kleinen Stadt Aveiro aber einem ausführlicheren Test unterziehen.
Ich denke anhand der Fotos dürfte sich auch geklärt haben, warum ich besonders auf gute Low-Light Eigenschaften bei der Auswahl der Kamera geachtet habe. Natürlich ist bei ISO 6.400 ein deutliches Bildrauschen zu erkennen. Das ist es bei der Alpha 6300 auch. Aber die Aufnahmen wirken trotzdem nicht matschig oder sonst irgendwie verschwommen.
Mein Fazit zur Canon G7X Mark II
Am Ende dieser beiden Testtage konnte ich auf jeden Fall aufatmen. Denn die lange Suche nach der Canon G7X Mark II hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Sie passt super in meine Jacken- und Hosentaschen, ist leicht zu bedienen und liefert Fotos in einer guten Qualität ab.
Ich fand es zwar etwas Schade, dass Canon keine richtige Bedienungsanleitung mit den Karton gelegt hat. Aber zum Glück sind die meisten Einstellungen selbsterklärend.
Ich sehe die Canon G7X Mark II natürlich nicht als gleichwertigen Ersatz für meine Sony Alpha 6300, aber auf jeden Fall als sehr gute „Immerdabei“-Kamera, die jetzt, wie der Name es schon vermuten lässt, eben immer dabei sein kann.
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- 20 Megapixel 1-Zoll CMOS-Sensor
- Lens-Shift (optisch), 5-Achsen-Bildstabilisator
- 4,2x Zoom: 24 bis 100mm(KB-äquivalent)
- f1,8 bis f11 (Weitwinkel)
- f2,8 bis f11 (Tele)
- Kontrast-Autofokus mit 31 Messfeldern, Gesichtserkennung + Touch Autofokus
- uvm...
Last but not least: Für diesen Beitrag gab es keinen Auftrag, Deal oder sonst irgendwas. Ich habe mir die Kamera selber ausgesucht und gekauft. Und ich beschreibe in diesem Beitrag ausschließlich meine subjektive Meinung über die G7X.
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